Vortrag von Hr. Cartier am 09.01.2015: Diamanten -und Goldabbau in Sierra Leone
Das Vorttragsjahr 2015 begann mit einer außergewöhnlichen Thematik, die in unserem Verein so noch nicht vorgetragen wurde. Wir wurden auf eine abenteuerliche Reise in den Jahren 2009 und 2012 mitgenommen, in ein Land, das einen Bürgerkrieg (1991-2001) erlebte und seit Mitte 2014 durch die katastrophale Ebola-Epidemie heim gesucht wird: Sierra Leone (Westafrika). Kaum größer als Irland geriet dieses meist von der Landwirtschaft bestimmte Land durch seinen Gold- und Diamantenreichtum in den Einflußbereich großer Konzerne. Die meist archaisch anmutenden Abbaumethoden bestimmen diesen Wirtschaftszweig. Selten werden halbmechanische Methoden eingesetzt , um aus den ehemaligen Flusssedimenten bzw aus den Flüssen die Produkte der Begierde herauszuwaschen. Möglicherweise wurden auch Diamanten und Gold als Handelsware bzw. als Schmugglerware für die Finanzierung des Bürgerkrieges eingesetzt. Daher kam die Begriffsprägung der Blut-Diamanten auf. Besser sollte man von "Blut-Schweiß-und Tränen-Diamanten" ( nach der Pop-Gruppe: Blood-Sweat and Tears) sprechen. Das Bildmaterial war beeindruckend, besonders die nachfolgenden Kurzvideos, die einen reellen und nachdrücklichen Eindruck von den Arbeitsmethoden , aber auch vom Alltag der Menschen gaben. Die Bevölkerung ist arm und auf diese"Wirtschaft" angewiesen, obwohl sie keine direkte (konkrete) Wert-Beziehung zu den beiden Rohstoffen entwickelt, die erst durch die Ökonomie der reichen Industrieländer ihren Wert erhalten, da sie Macht und Einfluß auf dem globalisierten Weltmarkt versprechen. A. Brill